Ein heikles Thema: Browser. Dem Internet-Neuling wird es leicht gemacht. Er kriegt den Internet
Explorer aufgebrummt, manchmal noch den anderen verbreiteten Browser, den Netscape Navigator. Doch während Netscape mit
der Veröffentlichung eines unfertigen Browsers Marktanteile zurückerobern will, plant Microsoft breits den
nächsten Schlag: den Internet Explorer wieder kommerziell zu machen.
Diese unendliche Geschichte begann 1995. Microsoft brachte den ersten ernsthaften Netscape-Konkurrenten
auf den Markt und machte ihn wenig später kostenlos. Seitdem gewinnt der Internet Explorer stetig
Marktanteile, was auch an der besseren Unterstützung neuer Web-Standards liegt.
Netscape kommt nicht mehr hinterher. In einer "Verzweiflungs-Tat" wird der Netscape-Browser zum
OpenSource-Projekt Mozilla gemacht; die Web-Gemeinde soll helfen, dem Konkurrenten das Fürchten zu lehren. Was im
Jahr 2000 herauskam, war Netscape 6: eine komplette Enttäuschung. Wie auf der Mozilla-Homepage nachzulesen ist,
verwendet Netscape 6 die unfertige Mozilla-Engine mit der Versionsnummer 0.6, ist also bestenfalls eine
Beta-Version.
Und Microsoft weiß einmal mehr seine Führungsposition auszunutzen. Gerüchten zufolge soll der Internet Explorer 6
bereits wieder kommerziell werden, kostenlos gibts dann nur noch den MSN Explorer: innen IE, außen MSN, das
Internet-Provider-Monster der Redmonder Firma. Doch wer glaubt, dieser Marktführer wäre universal-kompatibel, irrt...
Die Kür unter den Browser-CSS-Tests: der sogenannte Acid-Test. Dieser Test besteht aus einer HTML-Datei mit
CSS-Formatierungen. Die Aufgabe der Browser ist es nun diese Seite korrekt anzuzeigen. Die Schwierigkeit liegt in den
CSS-Angaben: Mehrere Blöcke müssen die richtigen Farben, Maße und Positionen haben. Die verwendeten Befehle gehören
allesamt zu CSS1, einem Standard aus dem Jahre 1996!!!
Das Wunschergebnis:

Die Ergebnisse in 4 verschiedenen Browsern:
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IE 5.5 | Netscape 4.7 |
Netscape 6 | Opera 5 |
Neben den bekannten Browsern habe ich hier zu Vergleichszwecken auch Opera 5 herangezogen. Er ist, neben dem
unfertigen Netscape 6, der einzige (dieser 4) Browser, der diese Test-Seite korrekt darstellt. (Anm.: In der neuesten
IE Version 6 soll auch dieser Browser die Testseite korrekt darstellen.)
Opera 5 habe ich als Vergleich gewählt, weil er alles bietet, was ein durchschnittlicher Surfer braucht: einen
modernen Browser, integrierte EMail-Software, alle wichtigen PlugIns (z.B. Flash, RealPlayer, Acrobat Reader ...),
integriertes Instant Messaging-System (ICQ) und vieles mehr. Die deutsche Download-Datei ist nicht viel mehr als
2 MB (!) groß, mit Java 9 MB. Und kostenlos ist er inzwischen auch. Nur leider beherrscht er auch in der
aktuellen Version 6.04 JavaScript nicht vollständig korrekt.
Derzeit gibt es keinen absolut empfehlenswerten Browser. Opera kann zwar JavaScript nicht korrekt, bietet dafür allerdings
einigen Komfort mehr, als die Mitbewerber. Wenn die Mozilla-Gemeinde diesen Entwicklungsvorsprung noch einholen
will, muss sie sich sehr sputen. Und der Internet Explorer? Wenn er kommerziell wird und noch nicht mal eine ordentlich
integrierte EMail-Funktionalität bietet, ist er nicht mehr zu empfehlen.
Quellen / mehr Infos:
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